Autoren: Andrea Lamonaca, Jesus Lopez | Aktualisiert: 03.06.2020 | zurück zu allen Blogs
Bezahlung von spirituellen Dienstleistungen
Das Thema „Geld und Spiritualität“ ist ein sehr umstrittenes Thema in der esoterischen oder spirituellen Szene.
So einige Menschen sind der Ansicht, wenn man energetisch arbeitet, so darf man keinen oder nur einen geringen Obolus an Geld dafür verlangen. Schließlich sei dies eine „geschenkte Gabe“.
Nun ist es an der Zeit, dieses Thema einmal näher zu beleuchten. „Geschenkte Gabe“ – was bedeutet dies? Es ist eine mir von Gott geschenkte Gabe. So wie die großen Pianisten oder Schriftsteller eine besondere Gabe mit auf den Weg bekommen haben.
Jeder kann Klavier spielen lernen (körperliche Verfassung vorausgesetzt), aber nicht jeder ist ein Ausnahmetalent und selbst wenn, heißt es üben, dranbleiben, viel Zeit, Energie und Enthusiasmus
hinein zu stecken. Und diese Menschen sollten ihre Gabe anderen Menschen kostenlos zur Verfügung stellen? Nein, das gilt laut Meinung einiger Menschen nur für den Bereich, wo man mit seiner Gabe
direkt anderen Menschen helfen kann.
Also sollten die Ärzte, Pflegekräfte usw. ihre Arbeit kostenlos machen?
Oder soll es bezahlt werden, wenn ein Arzt körperlich hilft, es aber nicht bezahlt werden, wenn ein Geistheiler an Körper, Geist und Seele arbeitet?
Wer hätte vor einigen Jahrzehnten gedacht, dass man mit spielen am Computer oder Playstation (Jugendliche und Erwachsene) Geld verdienen könne. Und wer gibt vor, was möglich ist und was
nicht,
wer mit etwas Geld verdienen darf und wer nicht?
Selbstständigkeit und Berufung
Abgesehen davon, dass bei einer Selbständigkeit ca. die Hälfte des Geldes für Steuern, Krankenversicherung etc. weg geht, werden auch noch andere Kosten wie z.B. Raummiete oder auswärts Hotelkosten, Benzin etc. bezahlt. Hat man einen Veranstalter, so erhält auch dieser einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes. Hat man eine bestimmte Größe erreicht, kann man auch die Hintergrundarbeit nicht mehr alleine stemmen. So werden auch Mitarbeiter, Steuerberater etc. von den Einnahmen bezahlt.
Was ich jedoch auch gerne zugebe, ja, ich verdiene gut. Und das ist in der spirituellen Szene die Ausnahme. Es steckt eine Menge Arbeit und Engagement dahinter. Die Menschen verstehen nicht, wie viele Jahre Vorarbeit nötig waren, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin. Es reicht nicht aus, eine Berufung in sich zu spüren sondern muss auch viel dafür tun.
Bereits seit meiner Jugend arbeite ich an meiner Berufung. Ich bin bereits in meiner Schulzeit um 5.00 oder 6.00 Uhr morgens aufgestanden, um zu meditieren, Bücher zu lesen u.v.m. Ich habe als Teenager meinen NLP-Trainer Schein erworben. Habe mich die ganzen Jahre weitergebildet, Heiler aufgesucht, an mir gearbeitet. Habe sehr viel Zeit und Geld darin investiert. In meiner Anfangszeit, nach meinem Hauptjob, nebenberuflich meiner spirituelle Arbeit nachzugehen. Es war dabei nicht immer leicht oder einfach. Oft war ich an einem Punkt, an dem andere aufgegeben hätten. Aber hier habe ich nicht aufgegeben, habe weiter gemacht, an mich und meine Arbeit geglaubt.
Und auch heute noch steckt sehr viel Arbeit in der Organisation der Veranstaltungen, Kunden anfragen eingehen, Umgang mit den sozialen Medien (Facebook, Instagram usw.) und innovativ sein und
Ideen entwickeln. Des weiteren ist es auch für Heiler nicht immer leicht, mit allen Energien umzugehen, eine Gruppe von 50 Menschen zu leiten und in die Prozesse zu bringen, allen gerecht zu
werden.
Es bedarf zusätzliche Ruhezeit um die Erfahrungen zu verarbeiten.
Spiritualität für Umsonst
Und dann heißt es: „Die Heiler sollten ihre Gabe umsonst zur Verfügung stellen?“
Ich bin der Meinung, dass in vielen Berufsgruppen der Respekt und die Achtung für die gebrachte Leistung nicht erbracht wird. Die Mentalität "Geiz ist geil" fördert dabei nicht die besten Charaktereigenschaften.
Wir leben alle von unserer Arbeit und es bedarf keine Rechtfertigung warum dafür Geld genommen wird. Wie viel du für deine Arbeitszeit erhältst, kannst du zum großen Teil auch selbst
bestimmt.
Zumindest in unserer Gesellschaft. Rückschlüsse wie manche Menschen auf kostenlose Arbeit kommen, erschließt sich, wenn wir aus unserer Zeit und Gesellschaft raus gehen.
Bezahlung bei den Urvölkern
Die Entlohnung bei Schamanen erfolgt und erfolgte durch Geld oder Sachleistung, etwa ein Huhn oder eine Ziege. Die Form der Entlohnung hat sich im Lauf der Zeit geändert. Besonders in städtischen Gegenden, fordern die Heiler für ihre Gegenleistung nur Geld und keine Sachspenden. Die Preise werden von den Heilern individuell festgelegt. Bei manchen Gemeinschaften, hat der Schamane die selben Aufgaben wie die anderen und die Mehrarbeit seiner spirituellen Arbeit. Diese ist für die Mitglieder des Stammes gratis. Geschenke und Austausch von Dienstleistungen sind dabei nicht ausgeschlossen.
Entlohnung durch Gott
In England ändert sich immer mehr die Meinung, heilerische Arbeit kostenlos anzubieten. Durch den christlichen Glauben und der "Spiritual Churches" haben Heiler sich nach den Glaubenssatz gerichtet: "Was du von Gott erhältst, sollst du kostenlos weitergeben!"
Ein nicht zu Ende gedachter Gedanke. Wir haben alle Hände und Beine von Gott erhalten. Sollte dann nicht jeder kostenlos seine Arbeit anbieten? Soll die eigene Leistung nichts zählen? Wir haben auch ein Gehirn von Gott erhalten, wieso nicht auch damit denken? Wieso für die menschlichen Beschränkungen immer Gott als Entschuldigung genommen wird, erschließt sich mir nicht.
Kommentare
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Christa (Sonntag, 29 März 2020 14:13)
Lieber Jesus, liebe Andrea,
ihr seid eurer Berufung gefolgt. Das ist eine kostbare Gabe (der weite Weg war das Ziel, das Geschenk auch an uns!). Euch gilt mein großer Respekt und Dank. Es ist für mich beruhigend zu erleben, dass es herzoffene, bodenständige Menschen wie euch gibt, die auf ihre Art daran interessiert sind, unsere Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen, den Menschen Zugang zu ihrer Seele, zu ihren Licht- und Schattenseite zu verschaffen, um letztlich in mehr Eigenverantwortung heil(er) werden zu können.
Das ist doch wunderbar. Natürlich muss das auch finanziell entlohnt werden. Ich finde auch nicht, dass eure heilsame Dienstleistung zu hoch bezahlt wird.
Ärzte werden meistens reichlich entlohnt.....
Für euch spielen Körper, Geist und Seele eine Rolle, eine gute Ergänzung zur rein wissenschaftsorienierten Medizin. So erlebe ich es in der gelegentlichen Zusammenarbeit von Heilern und Heilpraktikern mit Ärzten. Das ist ein guter Anfang.
Ich wünsche euch weiterhin viele heilsamen Erfolge und mehr Verständnis und Vertrauen von euren Kritikern.
Alles Liebe
Christa