Blog: Jesus Lopez | 02. April 2020 | zurück zu allen Blogs
Sich für das Richtige einsetzen
Jeder Einzelne hat Möglichkeiten, aktiv gegen Hass im Internet vorzugehen. Gestern hatte ich auf Facebook eine Diskussion darüber, warum ein geteiltes Bild als rechte Propaganda gilt. Und es ist nur allzu menschlich, sich darüber aufzuregen.
In meinem spirituellen Blog möchte ich auch mit dem Mainstream der spirituellen Szene und den einschränkenden Glaubenssätzen aufräumen. Ich halte nichts davon, sich im Netz zurück zu halten, weil man potentielle Kunden verschrecken könnte und sich mit persönlichen Meinungen zurück hält, weil man dann nicht mehr als selbsternannter, spiritueller Erleuchteter gilt. Besonders als Geistheiler sehe ich mir das Ganze mit einer gesunden Skepsis und mit Abstand an.
Allgemein erheben sich zu wenige Menschen gegen Ungerechtigkeit im Leben und im Netz. Aufschreien, mit den Fingern auf andere zeigen und Beleidigungen können die Menschen ganz gut. Manchmal sogar
ohne es zu merken, weil es schon alltagstauglich geworden ist, z.B. Beleidigungen in Sportstadien. Aber sich für etwas einzusetzen;
nicht um sich zu profilieren,
nicht weil es gerade ein Trend ist,
nicht weil man etwas darstellen möchte
sondern weil es richtig ist und man aus dem Herzen heraus in die Handlung kommt.
Helfen, dort wo man lebt, besonders den Menschen, Nachbarn, Freunden, denen keine Organisation hilft. Mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Meinung andere inspirieren und vielleicht
sogar ein Vorbild sein.
In Deutschland sind wir nicht dem Tod geweiht, wenn wir unseren Mund aufmachen. Wir werden nicht verfolgt und geschlagen, wenn wir uns mal mit unserer Meinung raus trauen. Zu diesem Schutz aller, ist die Regierung auch dabei, einiges im Internet zu ändern.
Wenn wir bereit sind und die Reife dafür entwickeln, für das Richtige einzustehen, dann ist dies eine größere, spirituellere Entwicklung als nur zu meditieren. Der Kompass ist unser Herz.
Die spirituelle Praxis dabei ist, sich nicht auf den Hass einzulassen und immer wieder seine Handlungen zu reflexionieren. (Aber sich nicht ständig verurteilen.) Um zu reflektieren und zu Ruhe zu
kommen, meditiere und erhole dich von den Strapazen.
Wir wollen alle Großes erreichen, aber wahre (innere) Größe braucht Zeit.
Gerne möchte ich heute folgenden Text von Liu Xiaobo als Inspiration teilen.
Im Dezember 2008 unterstützte er mit 302 anderen Intellektuellen das im Internet veröffentlichte Bürgerrechtsmanifest "Charta 08" zum Internationalen Tag der Menschenrechte und wurde wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ festgenommen.
Anfeindung nicht mit Hass begegnen!
Der chinesische Menschenrechtler Liu Xiaobo sagte bei der Verleihung des Friedens-Nobel-Preises und auch in seiner Verteidigungsrede in seinem Prozess im Dezember 2009:
“Ich möchte diesem System, das mich meiner Freiheit beraubt, noch sagen, dass ich zu meinen Überzeugungen stehe:
Ich habe keine Feinde und keinen Hass. Keiner der Polizisten, die mich beobachtet,
verhaftet und verhört haben, keiner der Staatsanwälte, die mich angeklagt haben
und keiner der Richter, die mich verurteilt haben, ist mein Feind.
Eine Feindmentalität vergiftet den Geist einer Nation, zettelt einen brutalen moralischen Kampf an, zerstört die Toleranz einer Gesellschaft und die Mitmenschlichkeit.
Ich hoffe, über meine persönlichen Erfahrungen hinauszugehen, während ich auf die Entwicklung unserer Nation und den sozialen Wandel schaue, um der Feindseligkeit des Regimes mit äußerst gutem Willen zu begegnen und Hass mit Liebe zu zerstreuen.
Es gibt keine Macht, die das Streben der Menschen nach Freiheit stoppen kann.”
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