Blog: Jesus Lopez | Aktualisiert: 26.01.2024 | zurück zu allen Blogs
Buddha trifft Jesus
"Buddha trifft Jesus", so wurde am 17. Oktober 2015 das Kunstprojekt getauft und eröffnet.
Wie das ganze Zustande gekommen ist, was "Floating Buddhas" sind und wie 108 Buddhas den Weg zu uns nach Bergheim gefunden haben, alles diese Informationen findest du nun hier in diesem Artikel.
Absage für die Floating Buddhas
Über 2.200 Menschen hatten sich für das Kunstprojekt Floating Buddha in Köln auf Facebook angemeldet.
Einhundertundacht Buddhas sollten im Rautenstrauchkanal in Köln schwimmen und aufgestellt werden. Die Künstlerin
Eneida Pérez de Lücke hatte die Kunstaktion ins Leben gerufen. Sie stellt die Buddhas selbst her, die im Wasser schwimmen und sogar als Lampe genutzt werden können.
Eneida Pérez de Lücke ezählte:
Mein Wunsch ist es, dass sich die Botschaft, dass wir alle im Kern miteinander verbunden sind, verbreitet und so viele Menschen wie möglich genau diese Erfahrung machen können. Vergangene Kunstaktionen mit schon ganz wenigen Buddha-Skulpturen haben bewirkt, dass sich die Menschen vor Ort für den Moment komplett in der Gegenwart und in ihren Gedanken befanden, den Alltag hinter sich ließen. Sie tauten auf, lachten, fotografierten die Skulpturen und teilten ihre Freude darüber mit anderen fremden Menschen. Die Grenzen zwischen Alter, Beruf, Herkunft und sozialem Status lösten sich auf. Zuerst waren es 5 Buddha-Skulpturen, dann 9 Buddhas, die so mehrere dutzende Menschen verbanden. Angetrieben von den faszinierenden und sehr anrührenden Reaktionen der Passanten, habe ich Mut gefasst, eine Dimension größer zu denken, sodass mit 108 Buddha-Skulpturen mehrere tausend Menschen erreicht werden könnten. 108 ist eine glücksverheißende Zahl und stellt dabei die 108 Bände der gesammelten Lehren Buddhas dar.
Doch das gewünschte Projekt kam in dieser Form nicht zustande.
Die Stadt Köln hatte ihr die nötige
Genehmigung verweigert.
108 Buddhas kommen nach Bergheim
Von der Aktion und der Absage hatte ich gehört. Ich fand aber, das Projekt sollte auf jeden Fall stattfinden und ich meldete mich kurz entschlossen bei Eneida und besuchte sie sogar in ihrem Atelier. Wir verstanden uns auf Anhieb und redeten sogar auf Spanisch.
Im Mai 2015 hatte ich das neue Zentrum für inneres Wachstum in Bergheim eröffnet und wir hatten 1.060 qm zur Verfügung. Es gab also genug Platz, um die Kunstaktion bei uns zu gestalten. Nur hatten wir keinen Teich oder See, um die Buddhas schwimmen zu lassen. Deshalb wurde das Projekt umgetauft, von Floating Buddhas zu Buddha trifft Jesus. Mit meinem Vornamen erlebt man einiges und deshalb darf man sich zum Ausgleich auch einen solchen Spaß erlauben! 😉
Taxiservice für 108 Buddhas
Das größte Unterfangen war es, die 108 Buddhas von Köln nach Bergheim zu transportieren und zurück. Anstatt einen Transporter zu organisieren, fuhren wir die Buddhas mehrmals mit dem Auto hin und her. Wir hatten die Fahrten so eingeplant, dass wir andere Termine in Köln eingeplant hatten.
Ich achtete darauf, nicht zu schnell zu fahren. Die Peinlichkeit mit der Polizei und einen Spruch über die "Flying Buddhas" wollte ich mir ersparen. Es war aber sehr interessant, wie achtsam andere Autofahrer auf einmal fahren, wenn viele Buddhas im Auto zu sehen sind (Kofferraum und alle Sitze belegt). Und ja, es hatte was von einer heiligen Fahrt. Unbezahlbar! 😀
Buddha trifft Jesus
Am Tag der Aktion wurden die letzten Buddhas
von Köln nach Bergheim mit dem Fahrrad gefahren.
Bei dem Kunstprojekt hatten die Gäste mehrere Möglichkeiten, die Vernissage zu nutzen:
- Erst einmal alle 108 Buddhas in den Gebäuden und dem Garten zu finden,
- sich die unterschiedlichen Buddhas anzusehen,
- vor den Buddhas ein Mantra zu rezitieren,
- die Buddhas zu zählen,
- an einem Plätzchen zu meditieren,
- sich mit den Buddhas fotografieren zu lassen,
- sich mit der Künstlerin Eneida Pérez de Lücke zu unterhalten,
- einen Buddha zu kaufen,
- das "Zentrum für inneres Wachstum" und mich kennenzulernen,
- Häppchen zu essen
- und bei Getränken sich mit anderen Besuchern zu unterhalten.
In Bergheim-Hüchelhoven wurde und wird nie wieder ein solches Projekt stattfinden.
Es war ein einmaliges Erlebnis und wir hatten viel Spaß an dem Tag.
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Christa aus Köln (Sonntag, 28 Juni 2020 14:00)
Lieber Jesus,
leider habe ich das Kunstprojekt damals nicht miterlebt. Schade! Es hört sich sehr berührend an und hatte sicherlich einige Menschen positiv inspiriert. Mich hätte mal interessiert, warum die Stadt Köln als "weltoffene und tolerante Stadt" damals eine Absage erteilt hatte.
Vielen Dank auch für die ausführlicheVermittlung von Wissen zum Thema Buddhismus. Es war für mich interessant zu lesen und so auch Neues zu erfahren.
Danke!
Jesus Lopez (Sonntag, 28 Juni 2020 18:34)
Liebe Christa!
Die Künstlerin "Eneida Pérez de Lücke", räumte ein, dass sie nicht auf alle verwaltungstechnische Verfahren, vorbereitet war. Genaueres ist über die Verlinkung "Genehmigung verweigert" zu finden.
Vielen Dank!