Blog: Jesus Lopez | Datum: 06.03.2023 | alle Blogs
Aktivierung des Immunsystems durch Meditation
Immer mehr Menschen nach Tiefenentspannung, um Stress und Ängsten zu entfliehen. Vielen Menschen ist es wichtiger geworden, den Ängste, der inneren Unruhen und Unsicherheiten entgegenzuwirken. Ob live Meditationsseminare, Onlinekurse und Achtsamkeitsapps, die zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit führen sollen, haben Hochkonjunktur.
Die stille Körperstärkung hilft jedoch nicht nur dabei, innere Ruhe zu finden, sondern ist auch ein Mittel, das Immunsystem so positiv beeinflussen, dass sie selbst bei Virusinfektionen helfen kann. Dazu gibt es eine interessante Studie.
Wie wirkt Meditation auf das Immunsystem?
Forscher der University of Florida fanden heraus, dass Meditation Krankheiten bereits an der Wurzel positiv beeinflussen können. Es wurden bei etwas mehr als 100 Teilnehmern genetische Blutproben entnommen, während sie an einem einwöchigen Meditation-Seminar teilnahmen. Mehrfach nahm man ihnen Blut ab. Das Ergebnis war phänomenal. Die intensive Meditation führte dazu, dass zelluläre Veränderungen im Immunbereich vollzogen wurden. Die Gene, die mit dem körpereigenen Immunsystem in Verbindung stehen, wurden aktiviert.
Wie genau sich Meditation auf die biologischen Prozesse auswirkt, die direkt an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, fanden Forscher der University of Florida heraus. Für ihre Untersuchungen entnahmen die Wissenschaftler bei 106 Teilnehmern eines einwöchigen Meditation-Seminars mehrfach genetische Blutproben.
Im Anschluss an das Seminar ergab eine genomische Blutanalyse, dass die täglich mehrstündigen Meditation-Einheiten der Teilnehmer vor allem für immun bezogene, zelluläre Veränderungen sorgten. So waren 220 Gene, die mit dem körpereigenen Immunsystem in Verbindung stehen, aktiver als vorher. Darunter 68 Gene, die mit der sogenannten Interferon-Signalisierung in Verbindung stehen. Und die ist unterstützend bei der körpereigenen Antiviren- und Anti-Krebs-Reaktion. Die Studienergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht.
Die positiven Auswirkungen der Meditation seien bereits gut dokumentiert, über die möglichen molekularen und genetischen Auswirkungen sei dagegen wesentlich weniger bekannt, so der Studienleiter Dr. Vijayendra Chandran.
Meditation nutze dabei ein koordiniertes Netzwerk von Kerngenen und Regulatoren, um so eine positive Wirkung auf das Immunsystem auszulösen. „Dies ist das erste Mal, dass jemand gezeigt hat, dass intensive Meditation die Interferon-Signalisierung ankurbeln kann. Es zeigt eine Möglichkeit auf, das Immunsystem ohne Medikamente zu beeinflussen“, erläutert der Wissenschaftler.
Allgemeine Fragen zur Meditation
Was genau ist Meditation?
Als Meditation wird eine Reihe von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen bezeichnet. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit zu steuern und einen Zustand innerer Ruhe zu erreichen.
Wie meditiere ich richtig?
Klassischerweise an einem ruhigen Ort aufrecht im Sitzen (z.B. im Schneidersitz). So kann man gleichzeitig entspannt und wach bleiben. Jedoch kann jede Position, zum Meditieren genutzt werden.
- Eine Form des Meditierens ist, den Atem zu zählen. Also einatmen eins, ausatmen zwei und so weiter. Wenn Sie merken, dass Ihr Geist wandert (und z.B. den Einkauf plant), holen Sie Ihre Aufmerksamkeit wieder zurück zum Atem und fangen mit dem Zählen von vorn an. Das Ziel einer Meditation ist zwar, einen gedankenfreien Zustand zu erreichen, das geht aber nicht von heute auf morgen.
- Eine weitere Meditationsform ist die Mantra-Meditation. Sie hilft z. B. dabei, Stress zu reduzieren. Dabei wird einfach ein bestimmtes Wort immer wieder im Geist wiederholt.
Wie lange sollte man meditieren?
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es dazu keine eindeutige Antwort. Viele Menschen berichten, dass ihnen eine 10- bis 15-minütige Praxis täglich schon sehr guttut und hilft, aus den Stressspiralen des Alltags auszusteigen, so die Expertin.
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