In einer malerischen Küstenstadt an der Algarve, weit weg von der Hektik des Alltags, fand eine außergewöhnliche spirituelle Urlaubsreise statt. Der Geistheiler Jesus Lopez und seine Frau Andrea leiteten diese Reise schon seit mehreren Jahren. Und wie jedes Jahr waren sie wieder einmal mit der Gruppe zum Sandstrand gegangen, um das morgendliche Qi Gong Training zu praktizieren. Das Meer und der Sonnenaufgang an dieser Küste sind unvergesslich und oberhalb vom Sandstrand war die Burg von Arade, die majestätisch zum Meer ragte und tief in den Gemäuern unentdeckte Geheimnisse verbarg. Doch sollten diese an diesem Tag gelüftet werden.

Unterhalb der Burg, zum Meer hin, befand sich eine bis dato fest zementierte Wand. Der letzte Sturm hatte die geschwächte Wand über Nacht aufgebrochen und das Meerwasser hatte einen geheimen Weg zu einem Verlies freigesetzt. In diesem Kerker fanden schlimme Folterungen, Blutopfer und magische Rituale statt. Jegliche Aufzeichnungen existierten nicht mehr und so blieb eine Medusa als Geistwesen bis zu diesem Tag gefangen. Das Wasser wischte die geheimen Symbole weg und sie konnte sich endlich befreien. 

Kampfbereit und voller Wut flog sie aus der Höhle und sah statt ihrer Feinde einen Gruppenkreis von Menschen. Besonders Andrea mit ihren Locken fiel ihr auf. Als sie noch einen materiellen Körper besaß, hatte sie wundervolles, lockiges Schlangenhaar, das sie wieder haben wollte. Sie würde Andreas Körper übernehmen und sich dann an den Nachfahren und Bewohnern des Dorfes rächen …

Foto 1: Gruppenfoto vor der Burg. | Foto 2: Piraten gab es auch an diesen Buchten. Bei der ersten spirituellen Urlaubsreise durften wir mit einem Piratenschiff auf See stechen. |

Foto 3: Die Sonnenbrille schützte mich vor den Blicken der Medusa. Manchmal kommt immer noch eine Schlange aus dem Hut hervor. ;-)

Jesus schlug das Buch zu, in dem er alle seine Abenteuer aufschrieb. Er erinnerte sich, wie er mithilfe eines Kreuz-Artefakts den Medusa-Fluch von Andrea nahm und die Dorfbewohner von ihrer Versteinerung befreite. „Es verwirrt viele Menschen in Deutschland, dass es Menschen mit dem Namen Jesus gibt. …“, murmelte Jesus kopfschüttelnd, mit einem leichten Lächeln.

Trotz der Tatsache, dass es sich in Spanien um einen sehr gebräuchlichen Namen handelt, erzeugt es leichte bis große Verwirrung, wenn er sich vorstellt. Wenn er dann noch mitteilt, dass er als Geistheiler arbeitet, bricht das Denken zusammen. Sofort wird das goldene Kreuz herausgeholt, um ihn wie einen Vampir fernhalten zu wollen. 

Andere wiederum verwandeln sich von selbst zu ihren Schattenanteilen, die sie zum Vorschein bringen. Sie schauen voller Verachtung, als ob man ihren Freund Jesus Christus stehlen will. Jesus hat sich an die Reaktionen gewöhnt und kann nur darüber lachen. Als Geistheiler geht es auch darum, die (geistigen) Gedanken aufzurütteln. Bei dem Namen braucht er nicht einmal die Hände aufzulegen, um geistige Reaktionen auszulösen.

Auf der anderen Seite, wenn Andrea in der Stadt nach Jesus ruft, drehen sich alle Menschen um und scheinen in der ersten Reaktion nach Jesus Christus zu suchen. Ja, auch der Glauben wird angetriggert. Bei der Comic Con flog sofort nach der Namensnennung der Satz: „Ich glaube nicht an Jesus!“

„Muss du auch nicht. Ich bin doch da!“ kam die selbstbewusste Antwort.

Auf Glaubensfragen lässt er sich nicht ein oder dass er irgendjemandem etwas beweisen müsste. (Im Comic The Healer Nr. 5 wird das Thema Anhimmeln und Vergöttern thematisiert.) Ein Mensch, der Jesus heißt, verwirrt schon genug. Die einen so und die anderen, dass sie ihren bisherigen Glauben, dass Jesus Christus die Verkörperung von Gott ist, infrage stellen. Wie auch im nächsten Beispiel. 

Es gibt keine Bedenken gegenüber Atheisten, aber eher gegen eingeschränktes Denken:

„Was machst du beruflich?“

„Ich gehe meiner Berufung als Geistheiler nach.“

„Daran glaube ich nicht.“

„Nun, glaubst du dann auch nicht an Handwerker? Berufsbezeichnungen haben nichts mit persönlichen Glaubensansichten zu tun.“

Bevor die Reise als Geistheiler auch nach Polen ging, wurde der Wunsch geäußert, sich im katholischen Land anders zu nennen. Oder ob es möglich wäre, auf Spanisch statt auf Deutsch zu sprechen. Beides wurde freundlich abgelehnt und es hat auch geklappt. 

Das sind so ein paar alltägliche Abenteuer eines Geistheilers mit dem Vornamen Jesus in Deutschland. Wenn ihr also jemanden kennenlernt mit dem Namen Jesus, gilt dieselbe Höflichkeit wie bei jedem anderen Menschen auch:
Einen schönen guten Tag und auf Wiedersehen!

Interessante Hintergrundinformationen zum Namen Jesus sind auf Wikipedia zu finden. Dort ist der Geistheiler Jesus Lopez unter den dort geschriebenen Vornamen zu finden. Im neuen Jahr, am 01.01.2024, ist er wieder mit einer neuen spannenden Geschichte hier im Blog zu finden.

Wie die Geschichte, mit Andrea als Medusa, ausging, erfährt ihr nur am 19.06.24, beim Museumsvortrag in Köln.