Comic: The Healer Jesus Lopez
Nummer: 10
Name: Die Hexe
Genre: Cover-Storytelling
Postkarte kann für 1,20 € erworben werden. Anfrage.
Veröffentlicht am 01.01.2024
Bilder und Text: Jesus Lopez ©
(Darf mit Verlinkung zur Story in den sozialen Medien geteilt werden.)
WARNUNG: Die folgende Erzählung ist ausschließlich für Personen ab 16 Jahren geeignet. Personen, die emotional labil oder Katzenfreunde sind, sollten ebenfalls gewarnt sein.
In Superheldencomics sind Bösewichte und Gegenspieler unverzichtbar. Die nachfolgende fiktive Comic-Geschichte dreht sich um eine finstere Hexe. Der Begriff "Hexe" kann im realen Leben beleidigend sein, Menschen stigmatisieren und abwerten. In vergangenen Jahrhunderten wurde er sogar für psychisch erkrankte Frauen verwendet.
Im Falle psychischer Krisen oder wenn eine Person aus dem direkten Umfeld tagsüber Hilfe benötigt, sollte der zuständige Facharzt informiert werden. Falls dieser nicht erreichbar ist, ist es ratsam, den Sozialpsychiatrischen Dienst hinzuzuziehen. Natürlich besteht bei akuter Gefährdung der betroffenen Person oder anderer Personen auch die Möglichkeit, über den Notruf 112 die Feuerwehr oder über 110 die Polizei zu alarmieren.
Comic Story Nummer 10
Bei einer Umfrage unter Psychologen kam heraus, dass drei von vier Psychologen und Psychotherapeuten im Laufe ihres Berufslebens von einem Patienten belästigt, bedroht oder verfolgt werden. Bei Geistheilern gibt es eine solche Umfrage nicht. Doch gibt es auch Heiler, die es vereinzelt mit stark psychisch instabilen Menschen zu tun haben. Und dann gibt es Menschen, die so viel Leid erfahren haben, dass sie die Welt brennen sehen möchten. Der Heiler Jesus Lopez sah sich obendrein einer dämonischen Hexe gegenüber, die ihre Fänge der Täuschung um einen Gefährten gelegt hatte:
Durch seine stetige Bekanntheit wurde Jesus Lopez für Einzelsitzungen und Geistheilungstage von einem spirituellen Verein gebucht. So ergab sich auch eine Chance für seine Schüler. In seinen damaligen Heilerausbildungen ermöglichte er jedem, an bestimmten Tagen, bei den Einzelsitzungen dabei zu sein und nur wenn die Klienten es auch wollten. Und so ergab es sich, dass an einem dieser Tage, die Gelegenheit von mehreren Schülerinnen genutzt wurde.
Sie hatten so nicht nur die Möglichkeit, selbst über mehrere Stunden an anderen Menschen mit den erlernten Techniken und nach Anweisung zu arbeiten, sondern auch Jesus zu beobachten, wie er die individuellen Themen der Klienten aufgriff und kreativ auflöste. Aus zeitlichen Gründen und aufgrund der Entfernung einiger Schüler sind solche Tage nicht mehr möglich. Im vergangenen Jahr ergab es sich jedoch, dass sich jedes Mal vor einem Modul der Heilerausbildung ein neuer Notfall meldete und diese dann wegen Terminmangels gleich bei der Jahresausbildung für die Schüler als Live-Demonstrationen zur Verfügung standen.
So ergeben sich die Dinge zur richtigen Zeit am rechten Ort. So auch damals bei dem spirituellen Verein, war es ein Segen, dass die Schüler da waren, als es zum Zusammentreffen, mit der Hexe kam. Der Veranstalter hatte einen Termin mit einem schweren Fall vereinbart. Er fragte aber Jesus im Vorfeld, ob er diesen Fall übernehmen wollte. Er hatte einen Termin mit einer Frau vereinbart, die sich nicht glücklich über Sitzungen mit einem anderen Heiler fühlte und seitdem verfolgt fühlte. Nichtsahnend, was ihn erwarten würde, stimmte er der Sitzung mit ihr zu.
Am Nachmittag, nachdem der Heiler Jesus Lopez und sein Team zahlreiche Klienten glücklich behandelt hatten, kam die besagte Frau. Die Frau betrat den Raum mit einem gespannten Ausdruck im Gesicht. Jesus spürte sofort, dass hier mehr im Spiel war als nur Unzufriedenheit mit einem vorherigen Heiler. Die Energie im Raum veränderte sich, als ob ein schweres Gewicht auf den Schultern aller lastete. Dem Wunsch entsprechend, fand das Vorgespräch unter vier Augen statt, und die Frau war mehr auf die Verfolgung des Heilers konzentriert als auf sich selbst. Jesus erkannte sofort, dass er für die Wahnvorstellungen nicht der richtige Ansprechpartner war und vereinbarte mit der Klientin, dass sie in der ersten einstündigen Sitzung nur auf die angespannten Nervenbahnen eingehen werden.
Zu Anfang der Heilsession wurde schnell klar, dass diese Frau nicht nur mit einem unangenehmen Heilererlebnis zu kämpfen hatte, sondern auch mit persönlichen inneren Dämonen. Viele Personen neigen dazu, in ihrem Wahn unvorstellbare Dinge und Lügen zu erzählen. Nun erspürte er diese Kraft in ihr und erkannte, warum der Veranstalter so vorsichtig nachgefragt hatte und worum es eigentlich ging. Doch erstaunlicherweise, konnte sich auf die Heilenergien einlassen. Sogar körperliche Entladungen traten auf und ihr Körper zuckte. Als die Einzelsitzung endete, strahlte die Frau eine gewisse Leichtigkeit und Erholung aus, die zuvor nicht da gewesen war. Jesus und die Schülerinnen konnten sehen und spüren, dass ein Teil ihres emotionalen Ballastes gelöst worden war. Die Frau war beeindruckt von der Tiefe der Arbeit, die sie gerade miterlebt hatte, und alles schien gut zu sein. Auch am nächsten Tag bedankte sie sich per E-Mail und berichtete, wie gut ihr die Sitzung getan hatte.
Auf das, was folgte, war er jedoch nicht vorbereitet. Schon mit anderen Dingen des Lebens beschäftigt, erhielt er verwirrende und anschuldigende Nachrichten über den Messenger:
„Was machst du an meinen Energien? Du verfolgst mich jetzt auch! Du beabsichtigst, mich sexuell zu erniedrigen!“ Jesus war wie erstarrt – sollte er jetzt lachen oder schreien? Aber Jesus sammelte
sich und verwies auf eine psychologische Sitzung bei einem Experten und dass er für solche Anschuldigungen nicht zur Verfügung steht. Damit hätte es eigentlich enden können, aber Jesus erhielt
einen Tag später einen Anruf.
Am Apparat war der Veranstalter. Er meldete sich, da er einen Anruf von der besagten Klientin erhalten hatte und auf die Anschuldigungen eingehen wollte. Jetzt konnte Jesus nicht anders und
musste laut auflachen:
„Ich fasse es nicht! Jetzt versucht sie es auch auf diese Schiene. Du hattest mich im Vorfeld gewarnt, aber das habe ich nicht erwartet. Natürlich habe ich nichts gemacht. Außerdem waren meine
Schülerinnen als Zeuginnen dabei. Und bis jetzt hatte ich Besseres zu tun, als mich auf beendeten Sitzungen zu konzentrieren.“
„Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich deine Schülerinnen befrage?“, fragte der Veranstalter.
„Echt jetzt? Du rufst mich im Vorfeld an, und du weißt von ihrem wohl schlimmen Verfolgungswahn, und danach möchtest du wirklich noch meine Schülerinnen befragen? Ich frage gerne, nach, ob sie angerufen werden dürfen und gebe dir gerne die Telefonnummern. Aber so etwas muss nicht sein. Gott sei Dank, habe ich sie als meine Zeugen. Was wäre nur gewesen, wenn sie nicht anwesend gewesen wären.“
„Du hast natürlich recht. Entschuldige. Eigentlich ist es nicht notwendig.“ Er legte nach dem Gespräch auf, und Jesus schüttelte nur den Kopf.
Es schien wohl ein Gespräch zwischen dem Veranstalter und Frau gegeben zu haben, da sie nun mit neuen Parolen versuchte, Jesus zu belästigen. Uneinsichtigen Menschen ist nicht zu helfen und so sperrte er die Person auf allen seinen Kanälen.
Aber Tage später, erhielt Jesus wieder einen Anruf! Es war der Veranstalter:
„Hallo Jesus, die Frau hat gesagt, du hättest kein Gewerbe angemeldet!“
„Ist das wirklich dein Ernst?“, lachte Jesus.
Der Veranstalter meinte ernst: „Ja. Ich muss das überprüfen. Bitte sende mir deinen Gewerbeschein zu.“
Jesus war baff. Er hatte es nicht nur mit einer durchgedrehten Frau zu tun, sondern auch mit einem Veranstalter, der keine Ahnung davon hatte, wie man seine Dozenten vor solchen Verrückten fernhält, sondern auch noch auf die Denunziation eingeht.
„Reden wir Klartext.“ Erwiderte Jesus. „Es kann nicht sein, dass du auf die Anschuldigungen eingehst und nicht hinter mir stehst. Ich werde dir trotzdem eine Kopie meines Gewerbescheins zusenden. Aber danach ist Schluss! Solche Respektlosigkeiten werde ich mir nicht mehr gefallen lassen.“
Der Veranstalter schien kurzzeitig von den klaren Worten überrascht. Nachdem Jesus die Kopie des Gewerbescheins gesendet hatte, beendete er jegliche weitere Kommunikation mit der aufdringlichen Frau und dem Veranstalter. Er hatte genug von den absurden Anschuldigungen und war entschlossen, sich nicht weiter in diese unwirkliche Geschichte hineinziehen zu lassen. Nach dieser Aktion müsste der Groschen nun langsam auch beim Veranstalter gefallen sein, aber weit gefehlt.
Es zeigte sich, dass der Veranstalter lieber daran interessiert war, zusätzlich Geld zu verdienen und die Frau nur beschwichtigen wollte, damit sie weitere Veranstaltungen bucht. Da sie keinen Gegenwind vom Veranstalter erhielt, drehte sie jedoch richtig auf, und die Situation eskalierte zu ihrem Nachteil. Jetzt rief sie Andrea, die Frau des Geistheilers, an. Was sie nicht erwartete, war, dass die Medusa in ihr erwachte, und sie die volle Breitseite erhielt. Und sie machte den folgenschweren Fehler, eine Morddrohung auszusprechen. Direkt nachdem Jesus davon erfahren hatte, erhielt er eine Nachricht vom Veranstalter, dass alles geklärt sei und sie inzwischen eine andere Veranstaltung bei ihm gebucht hat. Es braucht wohl keine Erklärung, dass der Veranstalter nach seiner Textnachricht die Abreibung seines Lebens erhielt, und die Zusammenarbeit für immer beendet war. Und jetzt ging es der Hexe an den Kragen!
Ding Dong! Es klingelte an der Tür.
„Gerade jetzt, wo ich mit dem Hauptritual anfangen wollte. Aber vielleicht ist es Satans Hilfe.“ Sprach sich die Hexe in Trance zu. Nach kurzem Zögern wurde die Tür geöffnet.
„Guten Tag, wir kommen vom Sozialpsychiatrischen Dienst. Dürfen wir hereinkommen?“
Desorientiert dachte sie, dass die beiden Herren da waren, um ihr zu helfen, und ließ die beiden Herren herein.
Die Hilfe wurde schnell und anders angeleitet als sich dachte. Die Herren warfen einen unerwarteten Blick vom Flur in die Küche. Auf dem blutigen Küchentisch lag auf einem Hexenzeichen eine weit aufgeschnittene Katze. Sie wollte gerade ein Verfluchungsritual durchführen.
„Was ist denn hier los?“, kam es aus dem Mund des Betreuers heraus.
In dem Moment erkannte die Hexe, dass die beiden Herren nicht wegen des Hexenrituals zu ihr gekommen sind, sondern gegen sie vorgehen werden.
„Ich übe das Recht meiner Religionsfreiheit aus?“, versuchte sie sich herauszureden.
Und so endete, wie es enden musste. Eine Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt mit einem neuen Kleidungsstück – der Zwangsjacke. Und wenn sie nicht gestorben ist, so lebt sie noch heute in der Anstalt.
Die nächste Horrorgeschichte erscheint mit der Nummer 18. Oder vielleicht wird dich schon die 13 Ausgabe erschrecken? Oder es die Nummer 15? Egal, wann, am ersten März geht es vorerst weiter mit The Healer Jesus Lopez Nummer 11 und einem neuen Abenteuer mit dem (Fern-)Heiler Jesus Lopez. Erhole dich bis dahin.
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Claudia (Montag, 11 März 2024 16:09)
Letztendlich zeigt das erlebte hier auf , die Bedeutung von Professionalität, klaren Grenzen und Selbstschutz in einem solch sensiblen Bereich der Arbeit ein “Muss “ist ….