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Was ist Spiritismus? Was ist Spiritualismus? (1)

Autor: Jesus Lopez | 08. Juni 2012 | alle Blog-Artikel

Der wichtigste Grundsatz des Spiritismus ist, dass wir nach dem Tod weiter existieren und dass wir mit den Lebenden/Verstorbenen Kontakt aufnehmen können. Menschen, die feinfühlig sind und die Fähigkeit weiter ausgebildet haben, mit den Geistern zu kommunizieren, nennt man Medien.

 

Der Spiritismus entstand 1848 in Hydesville aufgrund der Klopfgeräusche im Hause der Familie Fox.

(Obwohl sehr oft geschrieben steht, dass das Wort Spiritismus von Allan Kardec erfunden wurde, um diese neue Wissenschaft zu benennen. Es gab auch schon vorher den Kontakt mit Verstorbenen wie auch die Sekte Shakers.)

 

Aus den Ereignissen aus Hydesville entwickelte sich der amerikanische Spiritismus, der sich selbst als Spiritualismus bezeichnete. Seine Leitfigur war Andrew Jackson Davis.

 

Kardec hat zum Spiritismus noch die Reinkarnationslehre hinzugenommen, die bei Davis nicht auftaucht, somit unterscheiden sich diese beiden Richtungen – die angloamerikanische und die romanische – deutlich voneinander.

 

Daher ist es auch falsch, die folgenden Personen als Anhänger des Spiritismus zu bezeichnen:

D. D. Home, Conan Doyle, O. Lodge, Crandon, A. Aksákow. (Er war der Herausgeber der Bibliothek des Spiritualismus für Deutschland, in welcher auch die Werke Davis’ erschienen).

Die Genannten gehörten alle der Davis-Richtung an und hatten mit Allan Kardec nichts direkt zu tun!

 

Aus diesen 2 Lehren des Spiritismus entwickelten sich:

Die Spiritualistischen Kirchen, die auf der ganzen Welt zu finden sind, aber am häufigsten in den englischsprachigen Ländern.

 

Während in Lateinamerika der Spiritismus nach Allen Kardec mehr popularität gefunden hat. Die spiritistische Sitzungen werden in Zentren gehalten und sind meistens Non-Profit Organisationen (anstatt kirchliche Einrichtungen. Der Kardecismus sieht sich nicht als Religion). Die Anhängerschaft des Spiritismus wird weltweit auf über 100 Millionen geschätzt.

 

Es gibt noch unzählige weitere Gruppierungen z.B. Umbanda, Candomblé, Shakers etc.

Den meisten Menschen in Deutschland ist der Spiritismus nur bekannt aus dem Religionsunterricht, wo das ganze unter Dämonoligie, Tischerücken, Pendeln, Satanswerk erklärt wird. Was so nicht stimmt!


Wer sich näher mit dem Spiritismus auseinander setzen möchte, sollte sich die Bücher von Allen Kardec und Chico Xavier zu Herzen nehmen. Über Allen Kardec und Chico Xavier habe ich auch geschrieben.

Vielleicht auch einer der Gründe, wieso die meisten Medien das Wort Spiritismus nicht verwenden, sondern nur Spiritualismus. Ein weiterer Grund wird wohl der sein, die meisten Medien in Deutschland haben im Vergleich nur eine amerikanische und/oder englische Ausbildung bei Medien genossen.

 

Ich hatte das Glück, auch Wissen und Schulungen über den Kardecismus und den brasilianischen Spiritismus zu erhalten. Und deshalb gebe ich bei der Geistheilerausbildung Einblicke in beide Richtungen. Das Thema Medialität und Geistheilung gehören nah beieinander. Dazu ein anderes Mal mehr.

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Kommentare: 2
  • #1

    Balz, Theodor (Montag, 14 Juni 2021 17:27)

    Nach meiner Meinung hat Allan Kardec wissenschaftlich bewiesen, dass ein Christ ein Spiritist ist. Das heißt: Das Christentum wendet sich von der diesseitigen Welt an die jenseitige Welt, was man als guten und wahren Spiritismus bezeichnet muss. Hierzu zählt nicht das Tischrücken! Ich gehe davon aus, das die Kirchen wissen, dass es eine gute und eine böse Geisterwelt gibt. Hat nicht Christus gesagt: Ich werde euch Geister der Wahrheit senden. Ein Geist hat also keinen materiellen Körper, das dürfte dem einfachsten Menschen verständlich sein. Sollte er nicht das Stimmwerkzeug eines Menschen benutzen können, um der Menschheit etwas zu sagen? Man sollte doch wenigstens über diese Fakten nachdenken.

  • #2

    Jesus Lopez (Freitag, 18 Juni 2021 11:48)

    Als Christ wird eine Person bezeichnet, die sich zu Jesus Christus bekennt. Im Christentum sind viele verschiedene Konfessionen vereint. Viele Christen werden entschieden ablehnen Spiritisten zu sein. Grundlegend für den Spiritismus ist die Überzeugung, dass die menschliche Seele nach dem Tod weiter existiert und dass es mit Hilfe von Medien möglich ist, mit den Seelen Verstorbener zu kommunizieren.

    Am Ende sind es nur Worte und Begriffe. Was jeder einzelne wirklich denkt, wird nie mit der reinen Theologie übereinstimmen. Wenn wir bei den Fakten bleiben, ich kenne keinen Priester oder Pfarrer der sich öffentlich zur Medialität bekennt und noch im Amt ist.

    Die Leben von Chico Xavier (Spiritist, Medium) und Zé Arigó (Trancemedium, Operationen mit Hilfe der geistigen Welt) wurden in den letzten Jahren verfilmt. Sie haben außergewöhnliches geleistet. Sie wurden aber von der Kirche angefeindet und nicht als wahre Christen angesehen. Beide waren Gläubig und haben ihre Gaben als Geschenk Gottes angesehen.

    Es besteht bei einigen Menschen der Irrglaube dass die Verstorbenen angebetet werden. Das ist im Grunde genommen vollkommen falsch. Die Kontakte über ein Medium dienen nicht zur Unterhaltung und Anbetung sondern dass die Lebenden wieder Frieden finden und die Verstorbenen loslassen können. Da hat jede Kultur und Religion ihre Trauerrituale. Das bedeutet aber nicht dass die eine oder andere Methode besser ist. Jeder entscheidet für sich selbst.